10 Jahre Murrelektronik in Österreich

17 Juli 2019 / By Nisa Maier / Firmenreportage

„Murrelektronik ist ein typischer deutscher Mittelstandskonzern.“, so stellt Geschäftsführer Andreas Chromy das Unternehmen mit dem Österreich-Sitz in Schwechat, nur 15 Minuten von Wien entfernt, vor. Doch bei näherer Betrachtung wird klar, dass es sich bei dem internationalen Unternehmen um einen innovativen Vorreiter im Bereich der Automatisierungstechnik handelt – und das international.

Murrelektronik beschäftigt weltweit rund 2.500 MitarbeiterInnen und ist in 26 Ländern mit einer Niederlassung vertreten. Aktiv ist das Unternehmen in 50 Nationen, dort wo es keine Niederlassung gibt, über Distributoren. Kernfeld ist die Automatisierungstechnik, wo innovative Lösungen u.a. für große Automotive-Konzerne wie BMW, Audi, VW oder Daimler entwickelt werden.

 

STAY CONNECTED: MIT MASSGESCHNEIDERTEN INSTALLATIONSKONZEPTEN ZEIT UND KOSTEN SPAREN

Das Portfolio erstreckt sich über 4 Kernbereiche: Die Elektronik im Schaltschrank mit Fokus auf Entstörungs- und Interfacetechnik sowie Stromversorgung und -verteilung. Der zweite Produktbereich ist um das Thema Schnittstellen aufgebaut und umfasst neben Serviceschnittstellen auch Kabeldurchführungen und Signalleuchten. Weiters bietet Murrelektronik eines der umfangreichsten Programme für den Anschluss von Sensoren und Aktoren am Markt an. Der vierte Produktbereich sind die I/O-Systeme, die das verteilende Bindeglied zwischen Steuerung und Sensor-Aktor-Ebene darstellen. Das Unternehmensziel im Bereich der Automatisierung: Die dezentrale Installation und Intelligenz in die gesamte Produktionsstraße zu bringen. Ein wichtiges Schlagwort ist „Zero Cabinet“, denn der Schaltschrank ist einer der größten Kostenfaktoren für die Kunden. Mit maßgeschneiderten Lösungen können Platz-, Größen- und Temperaturprobleme dank intelligenter Produkte beseitigt werden. Im Regelfall können Kunden so 30% der Kosten, die an dieser heiklen Stelle anfallen, einsparen. Um diese „customized solutions“ entwickeln zu können, muss das Unternehmen stets nahe am Kunden bleiben und begleitet diesen gesamtheitlich im Bereich der I/O-Systeme.

 

SICHER DURCH BEWEGTE ZEITEN

Andreas Chromy ist stolz auf die Stabilität des Unternehmens, denn das Wachstum ist stabil – nämlich zweistellig jedes Jahr. Das beizubehalten ist das erklärte Ziel. Als eigentümergeführter Mittelstandkonzern ist man komplett unabhängig von Fremdfinanzierung. Auch die hohen Investitionen in den F&E-Bereich werden aus dem Eigenkapital finanziert. Die Unabhängigkeit von der Fremdfinanzierung bewährt sich: „Es gibt keine Shareholder, die sich auch in Krisenjahren fette Dividenden erwarten.“, so Chromy. Das sei auch ein starkes Argument für bestehende und potentielle MitarbeiterInnen: „Wenn ein kleiner Luftzug kommt, fallen wir nicht um!“ Gerade junge Arbeitssuchende würden diesen Umstand schätzen.

 

MEHR MITARBEITERINNEN FÜR DIE INDUSTRIE 4.0

Das Unternehmen könnte angesichts des Wachstums mehr MitarbeiterInnen vertragen und sucht aktiv. Alleine zwischen 2008 und 2017 ist der Standort in Schwechat von 3 auf 38 MitarbeiterInnen gewachsen. Andreas Chromy: „Alle sprechen von der Digitalisierung und Automatisierung, aber es gibt zu wenig Fachkräfte am Markt.“ Stark spürbar sei auch der sogenannte Brain Drain, also die Abwanderung von hochqualifizierten Personen ins Ausland. Die Bildungspolitik nimmt Chromy für den Mangel in die Verantwortung. Wichtig wäre es, dass die Ausbildung näher an die Industrie und deren Nachfrage rückt. Es benötigt eine entsprechende Strategie, um in 10 Jahren den Level an ausgebildeten Fachkräften zu haben, der auch faktisch benötigt wird.

 

Murrelektronik GmbH
Adresse: Concorde Business Pk. 1/Gebäude D2/11, 2320 Schwechat
Web: www.murrelektronik.at

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Nisa Maier